Planung und Entstehung eines Kartonmodells - Ländlicher Bahnhof im Maßstab 1:87

 Ich kann einfach an manchen Gebäuden nicht vorbeigehen, ich kann es dann nicht lassen, mir zu überlegen, wie man es aus Papier bzw. Karton gestalten könnte.

Wieder einmal zückte ich meinen Lasermesser und begann auf einem einfachen Block Papier die Maße und Gegebenheiten zu notieren. Das Ganze wurde allerdings durch eine bisher noch nie so erlebte Komponente erschwert: -11°C! Das war so unfassbar kalt, dass es kaum möglich war, den Lasermesser vor Zittern ruhig zu halten.

Hinzukam, dass die Fassade zum Teil durch Fotografieen und daraus gestalteter Texturen dem Original möglichst entsprechen sollte. Der Schnee und mein Zittern schufen leider kaum brauchbare Ergebnisse. Somit musste ein Teil der Arbeiten wiederholt werden. Noch nicht perfekt, aber besser.

Dann begann das Übertragen der Maße in eine Vektordatei. Historische Bilder halfen, den Originalzustand zu erahnen und so wuchs allmählich das Gebäude.

Meine Ungeduld, dass erste Exemplar einmal bauaen zu können, kennt kaum Grenzen und zudem ermöglicht erst der Bau die vielen kleinen Fehler zu erkennen und zu beheben. Dann muss es auch natürlich gleich in Farbe sein (natürlich nicht, aber... die Neugier).

Erster Entwurf - erstes Modell

Dachüberstand zu groß, falsche Dachform, hier und da... der erste Entwurf ist Freude und Ernüchterung in einem, aber eine gute Basis, um anhand einer Liste die Fehler zu notieren und abzuarbeiten.



Zweiter Entwurf - zweites Modell

Damit man sich nicht über fehlerbehaftete Modelle ärgern muss, vorallem nicht über horrende Druckkosten, entsteht das nächste Modell als Graumodell.



Stück für Stück zum besseren Modell - drittes Modell

Zurückversetzte Fenter und Türen, perfektes Dach, Farbkorrekturen etc. - So könnte es etwas werden. Dazu auch noch ein Nebengebäude... auch das wieder mit kleinen Fehlern.




40 Jahre altes Puppenhaus instand gesetzt

 Viele Jahre stand es im Keller, nicht gänzlich mißachtet, aber auch nicht liebevoll gepflegt: Ein selbstgebautes Puppenhaus aus Wäscheklammern und Holzleisten. Alles selbst gebaut, auch ein großer Teil der Möbel. Liebevoll mit Farbe gestaltet, mit Fensterläden versehen, eine batteriebetriebene Deckenleuchte. Entstanden ist dieses Kleinod während eines Klinik- und Kuraufenthaltes und die dafür verantwortliche Tante - Tante Johanna (auf niederländisch: Tante Joke (kein Witz!)) - nutzte ihr Geschick und die verfügbare Zeit, um jeden Mädchentraum zu erfüllen. 

Auch die nachfolgenden Generationen spielten immer wieder damit und so musste auch jetzt wieder das Puppenhaus aus dem Keller geholt werden und neu verklebt, verschraubt und mit kleinen Nägelchen instand gesetzt werden. Damit das Puppenhaus nicht immer nur im Liegen bespielt werden muss, kam die Idee auf, das Haus auf einen kleinen Schemel zu stellen und zu befestigen.

Jetzt kann es wieder losgehen... Mal sehen, was nach dem Bespielen wieder repariert werden muss, aber die nächsten 40 Jahre dürfte es halten... Theoretisch!