ARFA - Grammophon

 Es war ein tragischer Anblick den das Koffergrammophon der Firma ARFA bot, als es aus einem Theaterfundus entsorgt und den Weg auf meinen Basteltisch fand. Es muss sehr lange Wind und Wetter und vor allem hoher Feuchtigkeit ausgesetzt gewesen sein, denn sowohl die Stoffbespannung (Schlangenhaut) als auch die Metallteile waren vom Zerfall geprägt. Es gab an der Bespannung nichts zu retten, auch wenn die Schlangenhaut durchaus Reize gehabt hätte. Auch die vernickelten Teile waren allesamt schwer angeschlagen. Das Gehäuse erwies sich nach dem Abziehen der Schlangenhaut als wurmstichig, verrottet und morsch und so mussten ganze Teile ausgetaucht werden, wobei der Grundsatz "soviel wie möglich erhalten" immer die oberset Prämisse blieb.

Der Plattenteller fehlte gänzlich, konnte aber nach langer Suche gefunden werden. Am schlimmsten war aber die ursprüngliche Fertigungsqualität dieses Objektes, denn auch im Originalzustand hätte dieses Grammophon nie mit einem HMV, ALBA etc. mithalten können. Unterschiedliche Schrauben in völlig voneinander abweichender Fertigungsqualität, planlos montierte Zurüstteile wie das Nadelfach oder die Nadeldose und ein plattgepresster Tonarm, der mit Gewalt an das Gehäuse angepasst wurde, sind nur wenige Beispiele für das "interessante" Werk damaliger Grammophonbauer.

Die beiden Restaurierungsobjekte: ALBA (links) und ARFA. 

Das Arfa Grammophon (rechts) vor der Instandsetzung. 

Bespannt wurde das Ganze mit Buchbinderleinen in einem Braunton, der zumindest farblich an den Ursprung erinnern soll. Alle Schrauben, die in keiner Weise mehr zu verwenden waren, wurden durch Messingschrauben ersetzt, das Holz aufgearbeitet und Teile neu lackiert. Es befindet sich in einem funktionstüchtigen Zustand und ... schallt laut durch die Nachbarschaft... knapp 100 Jahre nach der Entstehung ein Ohrenschmaus!

ARFA Koffergrammophon nach der Instandsetzung - Außenansicht
ARFA Koffergrammophon nach der Instandsetzung - Außenansicht

ARFA Koffergrammophon nach der Instandsetzung - Außenansicht mit geöffnetem Deckel
ARFA Koffergrammophon nach der Instandsetzung - geöffneter Deckel

ARFA Koffergrammophon nach der Instandsetzung - Außenansicht mit geöffnetem Deckel frontal

ARFA Koffergrammophon nach der Instandsetzung - Außenansicht mit geöffnetem Deckel , seitlich mit Kurbel

ARFA Koffergrammophon nach der Instandsetzung - Außenansicht mit geöffnetem Deckel, Plattenteller und Tonarm

ARFA Koffergrammophon nach der Instandsetzung - Außenansicht mit geöffnetem Deckel, Geschwindigkeitsregler



Projekttage - Bastelbogen für Schüler

 Nachdem der Bastelbogen entworfen war, erfolgte der Probebau für das kleine Papiermodell. Im Prinzip verlief alles gut, kleinere Unstimmigkeiten oder unlogische Anordnung von Bauteilen und "fiktive Hindernisse", also zum Beispiel ein Aufgang (Treppe), der genau vor einer Türe liegt oder ähnliches, wurden entfernt, Details ergänzt und allzu große Hürden vereinfacht.

Wichtig war bei der Konstruktion, dass die Schüler alle möglichen Knick-, Roll-, Falt und Anritzvarianten einmal kennenlernen, damit - bei Interesse - gekaufte Bögen nicht gleich zu einem Frusterlebnis werden. Zudem sollte der Bogen auf eine DIN-A4 Seite passen.

Hier einmal die fertige Kontrollbauvariante:








Planung und Entstehung eines Kartonmodells - Ländlicher Bahnhof im Maßstab 1:87

 Ich kann einfach an manchen Gebäuden nicht vorbeigehen, ich kann es dann nicht lassen, mir zu überlegen, wie man es aus Papier bzw. Karton gestalten könnte.

Wieder einmal zückte ich meinen Lasermesser und begann auf einem einfachen Block Papier die Maße und Gegebenheiten zu notieren. Das Ganze wurde allerdings durch eine bisher noch nie so erlebte Komponente erschwert: -11°C! Das war so unfassbar kalt, dass es kaum möglich war, den Lasermesser vor Zittern ruhig zu halten.

Hinzukam, dass die Fassade zum Teil durch Fotografieen und daraus gestalteter Texturen dem Original möglichst entsprechen sollte. Der Schnee und mein Zittern schufen leider kaum brauchbare Ergebnisse. Somit musste ein Teil der Arbeiten wiederholt werden. Noch nicht perfekt, aber besser.

Dann begann das Übertragen der Maße in eine Vektordatei. Historische Bilder halfen, den Originalzustand zu erahnen und so wuchs allmählich das Gebäude.

Meine Ungeduld, dass erste Exemplar einmal bauaen zu können, kennt kaum Grenzen und zudem ermöglicht erst der Bau die vielen kleinen Fehler zu erkennen und zu beheben. Dann muss es auch natürlich gleich in Farbe sein (natürlich nicht, aber... die Neugier).

Erster Entwurf - erstes Modell

Dachüberstand zu groß, falsche Dachform, hier und da... der erste Entwurf ist Freude und Ernüchterung in einem, aber eine gute Basis, um anhand einer Liste die Fehler zu notieren und abzuarbeiten.



Zweiter Entwurf - zweites Modell

Damit man sich nicht über fehlerbehaftete Modelle ärgern muss, vorallem nicht über horrende Druckkosten, entsteht das nächste Modell als Graumodell.



Stück für Stück zum besseren Modell - drittes Modell

Zurückversetzte Fenter und Türen, perfektes Dach, Farbkorrekturen etc. - So könnte es etwas werden. Dazu auch noch ein Nebengebäude... auch das wieder mit kleinen Fehlern.




40 Jahre altes Puppenhaus instand gesetzt

 Viele Jahre stand es im Keller, nicht gänzlich mißachtet, aber auch nicht liebevoll gepflegt: Ein selbstgebautes Puppenhaus aus Wäscheklammern und Holzleisten. Alles selbst gebaut, auch ein großer Teil der Möbel. Liebevoll mit Farbe gestaltet, mit Fensterläden versehen, eine batteriebetriebene Deckenleuchte. Entstanden ist dieses Kleinod während eines Klinik- und Kuraufenthaltes und die dafür verantwortliche Tante - Tante Johanna (auf niederländisch: Tante Joke (kein Witz!)) - nutzte ihr Geschick und die verfügbare Zeit, um jeden Mädchentraum zu erfüllen. 

Auch die nachfolgenden Generationen spielten immer wieder damit und so musste auch jetzt wieder das Puppenhaus aus dem Keller geholt werden und neu verklebt, verschraubt und mit kleinen Nägelchen instand gesetzt werden. Damit das Puppenhaus nicht immer nur im Liegen bespielt werden muss, kam die Idee auf, das Haus auf einen kleinen Schemel zu stellen und zu befestigen.

Jetzt kann es wieder losgehen... Mal sehen, was nach dem Bespielen wieder repariert werden muss, aber die nächsten 40 Jahre dürfte es halten... Theoretisch!



Modell einer englischen Telefonzelle und eines Briefkastens im Maßstab 1:87 und 1:76

 Da baut man aus Spaß ein Kartonmodell eines englischen Pubs und dann denkt man, dass das schon reicht.. aber dann könnte man es ja auf eine Straße setzen... und dann könnte man noch Bierbänke ... noch einen Zaun.... und eine Telefonzelle und einen Briefkasten.

Genau so lief das! Spät abends - andere sitzen vor der Glotze - den Rechner angeworfen, ein paar Homepages gesucht, die sich mit der Geschichte und den Unterschieden englischer Telefonzelle und Briefkästen auskennen und einfach konstruiert.

Theoretische Überlegungen am Rechner

Praktische Umsetzung in Papier: Maßstab 1:87 - Kiosk K8 Bruce Martin
Jetzt ist auch noch der passende Briefkasten dazu gekommen.