Fairmount Alpine (Billing Boats)

Billing Boats buntestes Boot!

Ich konnte nicht widerstehen, ein Vorbeigehen wäre undenkbar gewesen. Ich habe den Bausatz "Fairmount Alpine" von Billing Boats einfach gekauft, einfach so... Neeee, das wäre gelogen. Es war eine Mischung aus zu einem Teil Interesse  "Wie sind diese Bausätze, kann ich das auch, knacke ich die typischen Probleme dieser High-End Bausätze?" und zu einem anderen Teil "Angst, die Firma könnte es bald auch nicht mehr geben." 
Bevor es dieser Firma so geht, wie großen Teilen der Spielwarenbranche, kaufte ich den Bausatz. Jetzt steht er, nein, er liegt vielmehr in meiner Wohnung und dort prinzipiell im Weg herum. Der Baukasten ist riesig und beinhaltet erstaunlich wenig. Aber es ist doch ein Riesenschiff? Richtig, aber da alle Teile aus Holz sind, bis auf mehrere Tüten Beschlagteile aus Messing, Kunststoff und Resin, liegt alles in flachen Brettern vor, die feinst säuberlich durch die "Laser-Cut" Methode zerschnitten sind und die einzelnen Teile nur noch herausgelöst werden müssen. 
Hier genau liegt eines der vielen Probleme:
Holz verträgt sich nicht mit Wasser und ist auch bei der Farbgebung, die möglichst den Eindruck von lackiertem Stahl vermitteln soll, etwas wählerisch. Alle Teile müssen mit Schnellschleifgrund vorbehandelt werden, damit die Oberfläche möglichst glatt ist und sich bei der späteren Behandlung mit Farbe eben nicht wie Holz verhält und die Maserung zu Tage tritt.
Damit möglichst wenig Verschnitt vorliegt, werden die Teile extrem kompakt auf den einzelnen Brettern angeordnet. Folgerichtig sucht man und sucht man und hat man die Teile dann endlich gefunden, dann muss man diese heraustrennen. 1mm starkes Sperrholz und Bauteile, die nur geringfügig breiter sind, lassen sich nur schwer heraustrennen. Eine Arbeit, die für sich schon eine Herausforderung darstellt. Heraustrennen bedeutet aber nicht sofort montieren. Hier muss erst noch das Material entfernt werden, welches der Laser nicht geschnitten hatte, denn sonst wären die Teile ja von alleine aus dem Brett gefallen. Auch das ist bei der Feinheit der Teile eine Sache für sich.
Die ersten Teile, an die ich mich heranwagte, waren die Winden und die Kabine. Bei den Winden zerbrach mir ein feines Teil und ich musste dieses mühsam wieder zusammensetzen. Hinzukam, dass eine makellose Oberfläche erst durch den Einsatz von Spritzspachtel erreicht wurde. Diese Bauteile aus Kunststoff zu fertigen wäre präziser und besser gewesen.

Billing Boat Fairmount Alpine - Die erste Winde - Ein Bau- und Erfahrungsbericht


Bei der Kabine bestand der Reiz in den schrägen Wänden, die aus Einzelteilen bestehen, die wiederum vor dem Zusammensetzen mühselig passend geschliffen werden mussten. Auch dies eine eher ungewohnte Arbeit für einen Plastikmodellbauer. Aber mithilfe von viel Geduld und ständigem Überprüfen der angeschrägten Verbindungsstellen, dem Einsatz von Malerkrepp, um die Teile vor dem Verkleben bereits optimal in Position zu halten und vielen weiteren kleinen Arbeitschritten, entstand der untere Teil der Kabine. Diese soll nun so zusammengesetzt werden, dass alle Klebenähte nochmals mit Schnellschleifgrund vorsichtig behandelt werden, um sie dann möglichst plan und sauber zur Entlackierung vorbereiten zu können. Hier werde ich dann auch ein wenig von den Arbeitsabläufen aus dem Bauplan abweichen.
Die erste große Abweichung stellt das reine Aufsetzen der Brücke dar. Diese hätte laut Bauplan direkt auf den Decksboden mithilfe der 14 Stützen verklebt werden sollen. Da ich dies aufgrund der Lackierung und Detaillierung der Kabine für sehr schwer halte, werde ich dies in in getrennter Reihenfolge machen. Begonnen habe ich mit den vorderen Stützen und der Fensterrahmen. Damit es keine Probleme mit der Ausrichtung gibt, wird als nächstes der Bau der Schlote erfolgen, die wiederum die Ausrichtung der Brücke erleichtern. So zumindest der Plan. Zur Zeit - die Fensterfronten wurden gerade eingesetzt - scheint die Symmetrie zu stimmen.

Billing Boat Fairmount Alpine - Die Kabine - Ein Bau- und Erfahrungsbericht Billing Boat Fairmount Alpine Bau der Kabine Billing Boat Fairmount Alpine Bau der Kabine

Billing Boat Fairmount Alpine Bau der Kabine - Stützen eingefügt Billing Boat Fairmount Alpine Bau der Kabine - Aufbau Schlote Billing Boat Fairmount Alpine Bau der Kabine - zusammengesteckter / teilweise verklebter Aufbau

Billing Boat Fairmount Alpine Bau der Kabine - zusammengesteckter / Montage der Fensterrahmen Billing Boat Fairmount Alpine Bau der Kabine - zusammengesteckter / Montage der Fensterrahmen

Mal sehen wie es weitergeht. Ich hoffe, Sie haben Geduld.

Zwischenzeitlich habe ich in Rücksprache mit Herrn Kester Kleinert (siehe Links) folgende vorbereitende Bestellungen / Einkäufe getätigt:

DupliColor RAL Acryl RAL 2004 reinorange: Brücke, Cargorail, diverse Winden
DupliColor RAL Acryl RAL 3009 oxidrot: Unterwasserschiff
DupliColor RAL Acryl RAL 5002 ultramarinblau: Rumpf und Schornsteine
DupliColor RAL Acryl RAL 6018 gelbgrün: Rumpf
DupliColor RAL Acryl RAL 7035 lichtgrau : Deck
DupliColor RAL Acryl RAL 9016 verkehrsweiß: Deckshaus

Nach langer Zeit

Es geht weiter. Nach langer Suche und vielen Versuchen, habe ich mich für die von Herrn Kleinert beschriebenen Methode zur Darstellung der Hochdruck-Steigrohre entschieden. Diese werde ich mit Drahtschlingen - in Anlehnung an das Original - befestigen und mit kleinen Ringen versehen. Alle Versuche mit Holz und Kunststoff sind fehlgeschlagen, also werde ich diesen Weg beschreiten.
Als nächstes kommen alle andere Rohre dran.


Auf der linken Seite ist nur der Schlauch mit einem Messingdraht in Form gebogen. Auf der rechten Seite wurde dieser bereits mit Drahtschlingen versehen und auch die beiden Ringe, die die Flansche darstellen sollen, wurden aufgeschoben.

Links zum Original

Alles hat ein Ende!

... so auch die Verwendbarkeit meines alten Ladegerätes.

Nach ebenfalls 30 Jahren, ich erhielt damals zu meiner Antje auch das passende Ladegerät, war es aufgrund der Anzahl der neuen Akkus, der Besonderheiten der verschiedenen Akkutypen, der gestiegenen Kapazitäten und auch Ladegeschwindigkeit sinnvoll, mir ein neues Ladegerät zu gönnen. Nicht, dass es das alte Graupner-Schmuckstückchen nicht mehr geschafft hätte. Nein, dieses verrichtet auch weiterhin tapfer seinen Dienst, aber zum einen verfüge ich nur über einen maximalen Ladestrom von  322 mA und zum anderen sind Funktionen wie Delta-Peak Abschaltung und die Möglichkeit dieses Ladegerät auch im Auto verwenden zu können einfach nicht gegeben. Also kaufte ich mir das Voltcraft B6 Dual Power.
 
Ein nettes kleines Gerät, dass sich entweder durch das mitgelieferte 230V Netzkabel oder durch Klemmen für 12V mit Strom versorgen lässt. Hier auch gleich der erste Kritikpunkt oder vielmehr eine Abweichung von meinen Erwartungen. Ich hätte mir für die Nutzung im Kfz ein Anschlusskabel mit entsprechendem Stecker für den Zigarettenanzünder gewünscht.
 
Für die ansonsten mitgelieferten Kabel inklusive der dazugehörigen und montierten Stecker habe ich keine Verwendung, werde aber ein Kabel opfern, um es als Adapterkabel für die bestehenden Kabel meines alten Ladegerätes verwenden zu können. So bleibt ein wenig Nostalgie erhalten.
 
Die Menüführung ist auf Englisch, nicht ganz intuitiv aber mithilfe der mitgelieferten Gebrauchsanweisung durchaus zu schaffen. Über Erfahrungen werde ich hier weiter berichten.
 
Voltcraft B6 Dual Power ersetzt Graupner Multilader 4

Erste Erfahrungen und Kommentare:
1. Was war ich stolz mir etwas Gutes gekauft zu haben. Muss ja... bei dem Preis! Doch dann stieß ich, leider zu spät, auf einen Kommentar in einem Forum, welcher mich stutzig machte. Es ging um ein IMAX B6 AC Dual Charger. Es soll, so der Kommentar, angeblich baugleich sein. Schnell einmal geschaut, wie das Gerät preislich liegt und siehe da... Die Preisspanne schwankte von knapp 28 Euro für das IMAX (Angebot bei Amazon, Stand 10.03.2014) bis zu fast 90 Euro (Angebot von Conrad vom 10.03.2014) für das Voltcraft.


2. Die Menüführung halte ich für umständlich. Hier musste ich mehrfach einen potentiellen Ladevorgang nach Gebrauchsanweisung vollziehen, um überhaupt alles richtig einzustellen. Manches Mal klickte ich einmal zu viel und schon war ich wieder im falschen Menü. Das geht heute einfacher und wäre auch sicherlich machbar.


3. Wenn es dann mal läuft, dann läuft es... Was ich bisher geladen habe, ging schnell und war auch wirklich voll.


Weitere Erfahrungen folgen
 

Vorbildähnlich, vorbildgetreu, einfach vorbildlich...

Oder wie beleuchtet man sein Modellschiff richtig

Die Modelle, die ich im Laufe der Zeit gebaut habe, sind bewusst oder unbewusst von Jahr zu Jahr ihren Vorbildern, den Originalen, näher gekommen. Dies konnte ich erreichen, indem ich zum einen die immer besser gewordenen Bausätze verwendet habe, immer mehr Zeit in die Gestaltung der Modelle, Details und Zurüstteile steckte und natürlich auch an Reife gewonnen habe.
Vielleicht ist aber im Modellbau einer der einfachsten Wege zu einem vorbildlichen Modell eine kritische Betrachtung der Bausätze und ein akribisches Vergleichen der gelieferten und selbst gestalteten Teile mit dem Original.
Ganz besonders viel Zeit musste ich in die Frage stecken, ob die von mir gebauten und zu bauenden Schiffe auch vorbildlich... Nein!... vorschriftsmäßig gestaltet und konkret gesagt beleuchtet sind.
Im Falle der Antje stellte sich mir die Frage, ob ich im Rahmen der Instandsetzung auch die Beleuchtungsanlage erneuern und erweitern sollte. Da vor rund 30 Jahren die LED noch nicht in den Modellbau Einzug gehalten hatte, wurde die Antja von mir und meinem Vater mit 6 Volt-Birnchen ausgestattet, die an den aus dem Modellbahnbereich stammenden Kabeln angeschlossen waren. Im Kabinenbereich konnte ich so die Positionslichter, die Innenbeleuchtung und den Decksscheinwerfer funktionstüchtig gestalten, die Lampen im Mastbereich habe ich leider, oder vielleicht vernünftigerweise, nicht in Betrieb genommen, da dadurch der filigrane Mast zu einer Säule aus Holzmast, Drähten und Tauen mutiert wäre.
Jetzt aber ist alles anders! Mit LEDs geht das, zwar hat sich die Platzierung aufgrund der Größe vereinfacht und die Instandhaltung ist aufgrund der Langlebigkeit der LEDs auch einfacher geworden, nun aber tritt echtes Fachwissen in den Vordergrund. Konnte man die "Birnchen" einfach anschließen, so ist die LED schon weitaus kritischer. Begriffe wie Uund If tauchen auf und mein elektronisches Wissen ist absolut unzureichend, um komplexe Schaltkreise zu erstellen und die benötigten Widerstände zu ermitteln.
Dies ist aber nur ein "Nebenkriegsschauplatz". Das bekommt man schon hin, aber wer schon einmal Schiffe des nachts beobachtet und bestaunt hat, der weiß um die Problematik der Beleuchtungsvorschriften Bescheid.
Genau dieses Problem ereilte mich bei der Antje. Welche Farbe, welche Strahlungsbereich decken die verschiedenen Leuchten am Mast ab? Stimmt die Anordnung der Leuchten, wann werden diese Lampen zu- bzw. abgeschaltet?

Was bedeutet das für meine Antje?

Erste Überlegung: Die Lichter bleiben an den Stellen, die im Plan vorgegeben waren:
Antje von Robbe - Position der alten Beleuchtung - Topplicht und Rundumlicht - nach Bauplan - am Tag Antje von Robbe - Position der alten Beleuchtung - Topplicht und Rundumlicht - nach Bauplan - bei Nacht / Fahrt Antje von Robbe - Position der alten Beleuchtung - Topplicht und Rundumlicht - nach Bauplan - bei Nacht / Fahrt / trawlt
Zweite Überlegung: Die Lichter werden versetzt, ergänzt:

Antje von Robbe - Position der möglichen neuen Beleuchtung - Topplicht und Rundumlichter -  - alle Lichter eingeschaltet Antje von Robbe - Position der möglichen neuen Beleuchtung - Topplicht und Rundumlichter - Fahrt Antje von Robbe - Position der möglichen neuen Beleuchtung - Topplicht und Rundumlichter - Fahrt / trawlt

Antje von Robbe - Position der möglichen neuen Beleuchtung - Topplicht und Rundumlichter - trawlt Antje von Robbe - Position der möglichen neuen Beleuchtung - Topplicht und Rundumlichter - manövrierunfähig Antje von Robbe - Position der möglichen neuen Beleuchtung - Topplicht und Rundumlichter - manövrierunfähig / Fahrt

Antje von Robbe - Position der möglichen neuen Beleuchtung - Topplicht und Rundumlichter - Grundlieger

Hier half nur das geballte Fachwissen von Gleichgesinnten und so ergab sich eine Flut von Links und Tipps, die ich teilweise hier auflisten werde:

Nautische Beleuchtung

    • Homepage, die sich mit allen Kombinationen an Lichtern auf Schiffen auseinandersetzt und sogar einen virtuellen "Experimentierkasten" anbietet.


    • Homepage, die ebenfalls über eine Vielzahl an Informationen zum Thema Lichterführung  bietet, gleichzeitig aber auch Tests anbietet zum Thema "Nautisches Wissen".

Als echtes "Highlight" und gleichzeitiger Beweis dafür, dass gute Modellbauer auch immer Fachwissen in allen Bereichen besitzen müssen, ist ein Buch mit dem Namen "Lichter und mehr" zu nennen. Mehr geht nicht....
Um es gleich vorwegzunehmen: Hätte ich vor Bau der Antje all diese Informationen gehabt, hätte ich mich nicht an den Bauplan gehalten.... ein Licht wäre woanders, andere kämen hinzu! Jetzt sind Sie dran. Welche sind es?

LEDs im Modellbau

Verwendete Materialien bei meiner Antje

Bilder der neuen Beleuchtung

Antje von Robbe mit neuer LED Beleuchtung Bild 2 Antje von Robbe mit neuer LED Beleuchtung Bild 3

Antje von Robbe

Antje von Robbe - Nach 20 Jahren zurück auf dem Wasser


1985 baute ich die Antje von Robbe als mein erstes, selbstgebautes, ferngesteuertes Schiff. Es wurde durch eine einfache 27 MHz-Anlagen gesteuert, verfügte über einen schweren Bleiakku und über ein einfaches Soundmodul.
Nach ein paar Jahren geriet das Schiff in Vergessenheit, es wurde auf den Schrank gestellt und verstaubte, Teile brachen ab und gingen kaputt.

Nach 20 Jahren holte ich 2014 das Schiff vom Schrank und entfernte den aufgeblähten Akku, entnahm die alten Fernsteuerungskomponenten und reinigte das komplette Schiff.
Als neue Stromquelle dient ein 7,2 Volt-Akku, ein neuer Fahrregler und eine 2,4 GHz Anlage dienen zur Steuerung. Um das fehlende Gewicht des alten Akkus auszugleichen, erhielt das Schiff zusätzlich ein Tauchergewicht von 1kg und liegt nun gut im Wasser.

Die "zweite Jungfernfahrt" erfolgte im Winter 2014.

Bilder der "zweiten Jungfernfahrt"


Antje von Robbe - Nach 20 Jahren zurück auf dem Wasser Bild 1 Antje von Robbe - Nach 20 Jahren zurück auf dem Wasser Bild 2

Video der "zweiten Jungfernfahrt"


Bilder von der Instandsetzung

Bilder der neuen Beleuchtung

Antje von Robbe mit neuer LED Beleuchtung Bild 2 Antje von Robbe mit neuer LED Beleuchtung Bild 3

Bei der Wiederbelebung meiner Antje kamen folgende Komponenten zum Einsatz