Spur Z - oder wie man sich in den Wahnsinn bastelt

Alles begann an Weihnachten mit einer Spur Z Box von Märklin. Da ist eine kleine Lok drin, ein Schienenoval, Trafo und 2 Waggons. Gut! Als Gag. Nur so... Reicht ja! 

6 Monate später... unterhalte ich mich mit einem guten Freund... einfach so... Thema Hobbies... machen Männer manchmal so und dann fiel das Wort "Spur Z". 

"Hab ich nämlich auch" sagte er, "einen Koffer voll" ergänzte er und ich dachte "Boahhh, ein Koffer klingt nach Potential" und fragte "Hast du denn schon einmal eine Anlage daraus erstellt?" Ich mache es kurz. Hatte er nicht! Es war weit nach Mitternacht und es krochen zwei Herren auf dem Boden herum und betrachteten den Koffer. Und wenn ich Koffer sage, dann meine ich Koffer und wenn ein solcher Koffer mit Spur Z gefüllt ist, dann ist das mehr als nur Potential, dann  ist das mehr, als man heute bei vielen Modelleisenbahnhändlern noch in den Regalen findet, aber das ist ein anderes Thema.

Nach diesem Gespräch im Mai eskalierte die Lage. Eine Weiche musste her, einfach mal ausprobieren, also bestellt, gebraucht, versteht sich, denn die Neupreise übersteigen die durchschnittlichen Kosten einer Routinekontrolle bei meinem Zahnarzt des Vertrauens! Wobei ich hier anmerken möchte, dass ich Zahnarztkosten für berechtigt halte.

Dann schenkte mir mein Freund auch noch eine Z-Lok - eine S3/6 - ein geiles Teil! Also die Lok zerlegt, gereinigt und.... es musste natürlich ein 5 poliger Motor rein. Aber so eine schöne Lok ohne Waggons. Ein Waggon-Set musste her. natürlich.

Ein Zug ohne Anlage... AAAAAhhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!

Also... Weichen bestellt, Anlage geplant... Die erste Weiche war von erstklassiger Qualität, die Weichenpaare, die ich dann bei einem Händler in der "elektronische Bucht" mir angelte, waren faule Fische! Teilweise die Gleise aus den Schwellen gerissen, teilweise keine Kontakte auf den verschiedenen Gleisteilen. "Aber das wird bestimmt nur Dreck sein, einfach mal reinigen." - Blowcake - die Kontakte waren mutwillig oder durch Nutzung zerstört / durchtrennt.


Abhilfe wurde durch das Ausbohren der dünnen Kupferstreifen erzielt, die dann durch einen 0,5mm Messingdraht ersetzt wurden. Dieser wurde so gebogen, dass er bei leichtem Drehen verklemmte und das Ganze mit Stabilit Express im Außenbereich gesichert. Läuft! Zeitaufwand ca. 30 Minuten. Trotzdem ein sehr unerfreuliches Ereignis.

Wenn eine Anlage existieren soll, dann braucht man auch Gebäude. Wieder muss ich bei den Preisen auf das Vorurteil von Zahnarzteinkommen verweisen. Ein Bahnhof, 7 cm hoch, 20 cm lang, 5 cm breit, bescheidene 30 Euro. Nur der Bahnhof, nix sonst.

Also, jetzt kam genau meine Erfahrung und meine Leidenschaft ins Spiel: Mit Papier und Karton bauen, so wie vor 25 Jahren. Geil, jetzt wird alles selber gebaut:


Die Fenster sind nur ausgedruckt und provisorisch eingesetzt. Also jetzt mal nicht zu früh gemotzt. mal sehen, was kommt.

bei der Spur Z steht Z nämlich bestimmt nicht für zügig!!!