Wenn aus einer Nachfrage ein Produkt wird - Die Thyssen II als Kartonmodell von jabietz.de

Alles begann mit dem Kartonmodell "Børøysund" und einer Nachfrage beim Verlag bezüglich einiger Detailfragen. Die Anfrage konnte vom Verlag nicht in Gänze beantwortet werden und durch Zufall richtete ich dieselbe Frage an den Konstrukteur, Herrn Andreas Jacobsen, der in einer sehr ausführlichen E-Mail mir das Problem erläuterte und mein Interesse für das Thema "Konstruktion von Kartonmodellen" weckte. 

Schon immer hatte ich Lieblingsschiffe, so auch die Thyssen II, die auf dem Rhein für Thyssen Leichter als Verbände schiebt. Ich hatte in Erwägung gezogen die Thyssen II - da der Bausatz von Graupner nach dem Niedergang der Firma nur noch durch Zufall erwerblich ist - in Handarbeit nachzubauen, wusste ich doch, dass es noch die Graupner-Pläne gibt, die als Grundlage hätten dienen können. Zudem hatte ich mir vorsorglich auch schon einmal durch einen Thyssen-II-Freund aus einem Schiffsmodellforum eine CD zuschicken lassen, die hunderte Bilder des Schiffes beinhaltete. Doch dazu kam es noch nicht...

Es kam aber zu einer immer intensiveren E-Mail Korrespondenz mit dem Konstrukteur der "Børøysund" und so stellte ich Herrn Jacobsen die Frage, warum denn Binnenschiffe auf dem Kartonmodellmarkt so rar gesäht seien. Da Herr Jacobsen ultimative, detailgetreue Modelle konstruiert und diese auch perfekt baut, wollte er wissen, ob es denn Pläne und Bilder gäbe. Ich verwies auf den Bauplan von Graupner, den sich Herr Jacobsen sofort besorgte, und auf die mir vorliegende Foto-CD, die ich ihm zusandte. Da ich über eine Bekannte auch Kontakte zu Thyssen hatte, konnte der Konstrukteur auch die Frage der Namensrechte klären... ich mache es kurz: 

Herr Jacobsen begann zu zeichnen, zu konstruieren und zu bauen. Und es gibt keinen Zweifel, dieses Schiffchen übertrifft alle Erwartungen. Die Präzision der Details und die gesamte Gestaltung lädt zum Basteln ein. Die Detaillierung des 1:250 Modells übertrifft die des Graupner-Modells bei weitem, denn ihm fielen Dinge auf den Bildern auf, die Graupner noch nicht einmal im Ansatz umgesetzt hatte.

Ich sage Danke für diesen freundlichen Kontakt, die unzähligen Informationen und Hilfestellungen zum Kartonmodellbau und die Erfüllung eines lang gehegten Wunsches: Die Thyssen II als Kartonmodell.

Näheres - darunter auch die ersten Bilder des Entwurfes - finden Sie auf der Homepage www.jabietz.de

Screenshot des Blogeintrags "Thyssen II" auf jabietz.de (Stand:29.05.2018)

Scratch-Umbau eines Heng-Long StuG 1:16

Dieser Baubericht entstand 2013 und spiegelt den damaligen und bis heute (Mai 2018) bestehenden Zustand wieder.

Auf der Grundlage eines preisgünstigen Fertigmodells, welches sich nur bezüglich der Wanne als geeignet erwies, wird der obere Aufbau des Fahrzeuges zu großen Teilen neu erstellt, um ein höheres Maß an Detailtreue zu erzielen. Dabei kommen Polystyrolplatten verschiedener Stärken zum Einsatz. Diese werden angeritzt und gebrochen bzw. geschnitten. Anschließend werden die Stücke geschliffen und montiert. Die Maße werden von Fotos und technischen Darstellungen abgegriffen und die Passgenauigkeit sowie der Gesamteindruck teilweise an Papierschablonen vorher geprüft.
Die Darstellung von Schraubenköpfen erfolgt durch das Einlassen von eingekerbten (Laubsäge) Rundprofilen in zuvor gesetzte Bohrungen. Schweißnähten werden mithilfe von Zwei-Komponenten- Spachtelmassen und einer beschliffenen Kanüle dargestellt.
Die Lackierung erfolgt mit Acrylfarben und einem Airbrush. Die Grundfarbe wird erheblich aufgehellt, da alle Bauteile mit einer sogenannten Ölwäsche versehen werden. Hierbei werden Künstler-Ölfarben mit Waschbenzin stark verdünnt (eigentlich handelt es sich um eingefärbtes Waschbenzin) auf die Bauteile aufgetragen. Dies kann flächenhaft erfolgen oder punktuell. Dies lässt sich anhand des Wagenhebers gut erkennen. Bei den Laufrädern wurde ausschließlich Acrylfarbe verwendet, leider flossen diese im Falle der Wäsche nicht gleichmäßig.


  • 08.01.2013: Schutzbleche an den Kettenblechen mit Scharnieren versehen. 
  • Januar 2013: Heck neu aufgebaut - alte Teile entfernt, neue Rückwand platziert, Schleppvorrichtung neu gestaltet, Wartungsdeckel erstellt, Schweißnähte gesetzt, Schraubenköpfe angebracht etc. 
  • 02.03.2013: Stanze für 1 - 2 mm Scheiben gebaut und diese am Heck / Oberwanne angebracht 
  • 25.-27.03.13: Hebe-/Senk-, Seiten- und Rückstoßmechanismus montiert. 
  • April 2013: Batteriefächer, Halterungen für Elektronik und Lautsprecherbox gebaut; Befestigungen für Kasematte gefertigt.
Begonnen wurde mit den Teilen der Oberwanne. So zum Beispiel ein Teil der Abdeckung für den Richtschützen.

Die Abdeckung für den Motorraum 

Die Motorraumabdeckung mit Spritzgusselementen. 

Der vordere Teil der Oberwanne, bis auf die Deckel für die Getriebe (Spritzguss) wurden alle Teile in Eigenarbeit aus Polystyrolplatten erstellt.


Die speziellen Getriebe aus Metall. Aufgrund der Erfahrungen mit den Umbauten am Heng-Long Panther G Modell wurden diese besonders sorgfältig montiert.




Die Oberwanne, bzw. die Schutzbleche und Teile des Bugs. 

Die seitlichen Lüfteröffnungen für den Motorraum. 


Erste Passprobe für die einzelnen, oben gezeigten Bauteile.


Wie beim Original sollten auch beim Modell die Schweißnähte des Panzerstahl zu erkennen sein und so wurden alle Schweißnähte aus Spachtelmasse angefertigt. 

Die einzelnen Schraubköpfe wurden in Handarbeit aus Rundmaterial angefertigt und eingelassen. 

Das Heck des Panzers bedurfte erheblicher Veränderungen, um dieses in einem Originalzustand präsentieren zu können.





Das Heck mit aufgesetzter Motorabdeckung 





Da das StuG aufgrund seines Geschützes so wichtig war, soll sich auch im Modell die Kanone wie das Original verhalten. Dabei muss es sich seitlich und in der Höhe bewegen lassen, dies im richtigen Winkel und gleichzeitig beim Abfeuern der Rohrrückzug zu sehen sein. Die gesamte Konstruktion der Kanone wurde somit aufwendig neu gestaltet.











Die Servohalterung, die später für den Rohrrückzug verantwortlich ist.






Der obligatorische Lautsprecher, der zusammen mit dem El-Mod ein authentisches Fahrzeug (Bewegung und Klang) ergibt.


Weitere Detaillierungen am Fahrzeug. Teils mit Bausatzteilen, teilweise wieder komplett in Eigenarbeit gefertigt.




Zur Abwechslung wurden auch Zurüstteile wie der Wagenheber und der Kommandant gebaut, bzw. angepasst.







Auch im Bereich des Fahrwerkes muss der Bausatz / das Fertigmodell angepasst werden. So erhielten alle Räder Schweißnähte und wurden probeweise lackiert.