Denjenigen, die das Phänomen kennen, braucht man vermutlich gar nicht zu erklären, was es heißt und wie man sich fühlt, wenn „et Trömmelche jeht“. Man muss raus und sobald man draußen ist, heißt es einfach genießen….
Wieverfastelovend…. Neben Rosenmontag der ultimative Tag an
Karneval. Vom Kindergarten, über Schulen, Krankenhäuser und Verwaltungen es ist
jeder verkleidet, ja selbst ohne Kostüm spielt man eine Rolle, das gilt bereits
als verkleidet, als optisches Signal. Um 11:11 Uhr werden Rathäuser gestürmt,
Schulen geben sich geschlagen und entlassen die Schülerschaft in den
Straßenkarneval und dann gibt es kein Halten mehr.
Samstag: Zeit der Züge. Erst einen kleinen aber feinen
Kinderumzug gesehen und hier wieder den Beweis dafür gehabt, dass „Fasteler“
immer funktioniert, trotz Wind und früher Nachmittagsstunden. Nach ca. 1 ½ Stunden
wieder zuhause und Kostüm gewaschen, repariert und ergänzt. Um 19:00 parat
gemacht, ab in einen Karnevalsabend, der einfach schön war. Tolle lokale
Tanzgruppen, nette Leute, viele nette Menschen wiedergetroffen und kennen gelernt
und „jedanzt“. Die Beine! Um 3:15 Uhr ging die Musik aus, um 4:30 Uhr im Bett
gewesen. Geil!
Sonntag: Treffen mit Freunden, die aus den USA immer mal wieder
in die Heimat kommen, um dort dem Frohsinn zu frönen. Der Bad Godesberger Umzug
stand auf dem Programm. Knapp 2 Stunden mit Kamelle bombardiert worden und sich
über Polizisten gefreut, die versuchten vor alten Herren und Damen aus dem Zug
zu flüchten, die sie „bützen“ wollten. Danach in eine Seitenstraße gegangen, wo
eine Band auf der Straße „kölsche Leedcher“ zum Besten gaben. Und hier wieder
das Phänomen Karneval. Der Zug war vorbei, die Straße voller Leute, die
ausgelassen zur Musik tanzten.
„Bonn Orange“ rückte an, um schnell die Spuren
des Zuges zu entfernen, aber es war kein Durchkommen. Kein Problem, da stellt
man die Fahrzeuge ab, die Polizei, vertreten durch zwei ältere Herren, die
schunkelnden und mitsingend die Sache voll im Griff hatten, regelt auf sympathische Art und Weise den weiteren Verlauf. Einer ging zur
Band, stellte sich vor diese und das Publikum und hob den Daumen: Noch ein Lied…
„In unserm Veedel“. Stimmung pur. Danach friedliches Auseinandergehen und Entsorgen der Reste. Bilder mit Bonn Orange als Dankeschön! Nach knapp 7
Stunden wieder zuhause.
Rosenmontag: „Aanjetrocke“, „parat jemaat“ un „aff“. Der
Bonner Rosenmontagszug und danach ab in die Nordstadt. Grundsatz: Alleine
losziehen und gemeinsam Spaß haben. Um 10:00 Uhr im Auto, um 11:30 Uhr am
Marktplatz und siehe da, trotz Verkleidung einen alten Studienkollegen aus Bonn
getroffen; ein Löwe, dem Kostüme nach! Zu einer Gruppe Jecke gesellt und schon
war eine illustre Runde entstanden, die die knapp 4 Stunden schunkelnd, singend und vor allem Kamelle sammelnd verbrachte.
Hier auch immer wieder eine Empfehlung: Augen auf und zuhören! Unglaublich welch kabarettistischen Einlagen im Karneval kostenfrei geliefert werden. Hier eine kleine Auswahl:
Hier auch immer wieder eine Empfehlung: Augen auf und zuhören! Unglaublich welch kabarettistischen Einlagen im Karneval kostenfrei geliefert werden. Hier eine kleine Auswahl:
Rosenmontagszug Bonn 2017, Moderator am Rathaus: „[…] Wenn du ein Einhorn sein willst, dann sei ein Einhorn […]“
Rosenmontagszug Bonn 2017, Zwei Frauen, Mitte 40, ohne männliche Begleitung, eine als Erdbeere verkleidet, die andere als Traube, beide schon schwer angeschlagen. Traube: „.. Ich hab ihm jetzt unser Bild geschickt…“, Erdbeere: „… Was… (irritiert) Was hast du gemacht… Welches Bild?“, Traube: „…Selfie, eben…“, Erdbeere: „… An… Mein Mann weiß doch gar nicht, dass ich hier bin…“, Traube: „… Man erkennt dich doch gar nicht…“, Erdbeere: „… Ich bin froh, dass er weg ist…“, Traube (fängt an zu singen): „ Nee, Marie, isch bin kein Mann für eine Nacht, Nee….“
Pärchen - Das Mädchen: Minnie Mouse, verheult, vom Regen ebenfalls gezeichnet, Der Junge: leicht schwankend in versifftem Ganzkörper-Bärenkostüm, am Straßenrand Nähe Stadthaus, Rosenmontag gegen 20:00 Uhr, Sie: „… du hast die ganze Zeit das Reh angestarrt, du hast gar nicht aufgehört…“, Er: „… Welches Reh, die Blonde…?“, Sie: „ … Und dann warst Du lange auf dem Klo, wo war sie…?“, Er: „…Egal! Ich war pissen…“, Sie: „… Du bist ein Arsch…“, Er: „… Nee, Bär… ach leck mich doch…“; Sie läuft heulend weg.
Älteres Ehepaar auf einem Treppenabsatz in der Altstadt (Loriot hätte die beiden geliebt): Er: „… Et hätt mii Musik sinn künne…“, Sie: „…Jooo, mer Kölsch uch…“, Er: „… Die Kamelle bruch keener…“, Sie: „… Zuvill…“, Er: „…Un de Prinzenwaagen is uch immer de glieche…“, Sie: „…Joo, is halt su…“
Rettungswagen, Rosenmontag Bonn, ca.: 20:30 Uhr, Innenstadt: Rettungsassistent zu einem völlig abgestürzten Clown, der sich auf die Rollbare legen soll: "... Heben Sie die Beine..." Clown: "..Ähhh Ehhh Ahhh...", Rettungsassistent: "... DIE BEINE...", Clown: ""..Ähhh Ehhh Ahhh...", Rettungsassisten: "... DIE ZWEI BEINE, Sie haben doch ZWEI!...", Clown hebt beide Arme und sagt: "...Zwwweeiiiii...", Verzweiflung beim Rettungsassistent, der aufgibt und zum zweiten Rettungsassistent sagt: ".... Komm, wir setzen ihn hin, der kotzt eh gleich..."
Danach ab in die Kneipen, eine traditionelle Stammkneipe „Stachel“
… die gute, alte Zeit… muss sein. Diese füllte sich zwar nur zaghaft, ermöglichte
aber störungsfreies Tanzen, Schunkeln und „Polonaisieren“. Innerhalb
kürzester Zeit bildete sich so eine nette Gruppe, die sich stetig veränderte
und ergänzte. Schön war’s. Danach ab ins Auto.
Was? Auto? Ja! Kein Alkohol… die gesamte Zeit… völlig problemlos und mit viel Spaß. Das einzig bedenkliche dabei ist, dass man von Leuten, die kostümiert herumstehen, gefragt wird, wie man Karneval ohne Alkohol aushält. Vermutlich dieselben Menschen, die in der Ehe auch dem Alkohol frönen, um die Beziehung durchzustehen… Dann lasst es doch!
Was? Auto? Ja! Kein Alkohol… die gesamte Zeit… völlig problemlos und mit viel Spaß. Das einzig bedenkliche dabei ist, dass man von Leuten, die kostümiert herumstehen, gefragt wird, wie man Karneval ohne Alkohol aushält. Vermutlich dieselben Menschen, die in der Ehe auch dem Alkohol frönen, um die Beziehung durchzustehen… Dann lasst es doch!
Da das Wetter ein längeres Verweilen vor den Kneipen nicht
zuließ, ging es ab nach Hause. Dort noch einmal in eine Kneipe rein und um 23:00
Uhr die Sache beendet.