LGB ist Weihnachten – Weihnachten ist LGB

Es war 1979… genaue Erinnerungen habe ich nicht mehr daran… da fuhr unter dem Weihnachtsbaum eine für mich damals riesige elektrische Eisenbahn mit leuchtenden Waggons auf Gleisen auf denen sogar meine Eltern stehen und gehen konnten. Dies stellte für mich den Einstieg in die Welt der LGB dar. Lehmanns Groß Bahn. So hieß und heißt sie auch heute noch, allerdings ist seit der ersten Fahrt der LGB im Jahre 1968 viel Zeit vergangen und ungewöhnlich viel passiert.
Als Kind habe ich die LGB einfach genossen. Da ging nichts kaputt, da brach nichts ab und auf den Gebäuden, die nach und nach auf meiner alljährlichen Weihnachtszimmeranlage Einzug hielten, konnte man sitzen.

LGB - Weihnachtsanlage 2014


Zeitweise wurde die LGB auch mehrere Jahre dauerhaft im Keller auf knapp 15 qm aufgebaut und stetig erweitert, aber hier zeigten sich auch die Probleme mit der LGB. So schön und unkaputtbar sie auch war, sie war einfach platzfressend.

Im Laufe der Jahre verfeinerte ich meine Ansprüche und stellte fest, dass man es in Nürnberg nicht ganz so genau genommen hatte mit der Maßstabstreue. Auch fielen mir zunehmend fehlende Details auf, die mich in Anbetracht der verlangten Preise doch sehr an dem Konzept der LGB zweifeln ließen. Dann kam der Konkurs, die Berichte häuften sich in denen auch von Qualitätsmängel gesprochen wurden, dann der Verkauf an Märklin, der Aufkauf durch Simba-Dickie.

Nun sind im Laufe der Jahre auch manche Dinge verbesserungswürdig und man wälzt die alten Kataloge und würde manche Produkte aus Kindheitstagen gerne haben, aber ich bin über die Preise mehr als irritiert. Ein Blick in Richtung anderer Hersteller und die Möglichkeiten der Kleinserienhersteller eröffnen hier günstigere Alternativen bzw. hochdetaillierte Scaleprodukte. Aber ach…

Bei mir wird sie jetzt wieder jedes Jahr im Keller aufgebaut. So wie sie war, so wie sie ist. Keine digitalen Spielereien und alles noch mit getrennten Schaltkreisen.


Hätten sich  meine Eltern damals – traditionsgemäß der Vater – nicht für die LGB entschieden, dann würde ich heute vermutlich eher zur Spur I von Märklin tendieren, falls es denn großspurig sein müsste. Wenn ich sie aber jetzt im Keller stehen sehe, möchte ich kein Weihnachten mit meiner LGB missen. 

In diesem Sinne:
Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins Neue Jahr

Instandsetzung eines Kalkhoff Damenfahrrads

Es begann, wie solche Aktionen immer beginnen... "Da steht doch so ein altes Fahrrad in der Garage und immer zu Fuß in die Stadt oder immer extra das Auto bemühen... ist das Fahrrad eigentlich noch fahrtauglich?" 
Es wäre fahrtauglich gewesen, aber.. aber ich kam auf die Idee, nicht nur die Reifen aufzupumpen, sondern auch mal schnell mit dem Lappen über das Rad zu wischen. Damit fing es an. Dann begannen die Finger schneller zu arbeiten, als ich denken konnte und so wurden die Schutzbleche abmontiert. Dies schien notwendig, da der Schmutz der 30er, oder 40er Jahre, oder... wie alt ist das Ding überhaupt?

Ich mache es kurz.

Erste Schritte

Zwei Stunden nach dem ersten Wischen mit einem Lappen, lag das Fahrrad in Einzelteilen vor mir. Die Schutzbleche waren vom Schmutz befreit, das Radskelett war umgeben von Lappen, Werkzeugen, Polituren und seinen demontierten Einzelteilen. Jetzt entschied ich mich dafür, einige der Teile in häuslicher Kleinarbeit aufzuarbeiten. Erst einmal die einfachen Dinge: Schrauben, Bolzen, Halterungen etc.. Und natürlich den Sattel und die Felgen.
Hier erst einmal ein Bild, welches kleine aber zahlreiche Erfolge wiederspiegelt. Die Gegenstände auf der linken Seite sind bearbeitet und werden so gelassen, die Schutzblechhalter werden mit Klarlack versiegelt, die Teile rechts müssen noch mit Drahtbürste bearbeitet werden.
Kalkhoff Damenfahrrad Instandsetzung / Restaurierung - Anbauteile: Dynamo, Satteltasche, Stempelbremse etc.

Der Sattel ist eine kleine Überraschung, da er die gesamte Zeit unter einer schmucken 60er Jahre Plastikschutzhaube geschützt war. Ein Glück für das Leder, welches in hervorragendem Zustand ist. Die Satteltasche besteht aus Pressleder und sieht jetzt schon wieder ansehnlich an, dürfte aber für immer und ewig ein Pflegefall sein. Das Hauptproblem liegt hier allerdings bei den Metallteilen. Sowohl die Federn, als auch die unmittelbar für die Befestigung am Rahmen benötigten Teile sind verrostet. Der Haupträger unter dem Sattel selber sogar ganz erheblich. Hier werde ich mich, um den optischen Zustand zu verbessern, aber auch um das Metall im Falle einer häufigeren Nutzung vor weiteren Schäden zu schützen, für eine Lackierung mindestens mit Klarlack, gegebenenfalls sogar mit Silberlack entscheiden. Sicherlich ein Verstoß für eine Restaurierung, für eine Instandsetzung aber vertretbar.


Kalkhoff Damenfahrrad Instandsetzung / Restaurierung - Anbauteile: Weleda Fahrradsattel - Bestandteile Kalkhoff Damenfahrrad Instandsetzung / Restaurierung - Anbauteile: Weleda Fahrradsattel - Bestandteile seitliche Ansicht Kalkhoff Damenfahrrad Instandsetzung / Restaurierung - Anbauteile: Weleda Fahrradsattel - Federn


Die Felgen sind ein interessantes Problem. Diese sind schwarz lackiert, der Lack ist etwas matt, kann aber durch einfache Pflegepolitur in einen hervorragenden Zustand versetzt werden. Desweiteren wurden goldene Streifen aufgebracht und in der Mitte ein weißer Streifen, der unregelmäßig durch schwarze "Tönungen" unterbrochen ist und so marmoriert wirkt. Beim Putzen, hier reicht der Fingernagel oder eine Zahnbürste löst sich insbesondere beim Vorderrad die schwarze Marmorierung sehr leicht. Aufgrund der Schäden, die bereits beim lauwarmen Abwaschen aufgetreten sind, habe ich die nicht mehr zu rettenden Stellen mit Propanol endgültig von der Marmorierung befreit und werde diese mit Vallejo Acrylfarben und unter Verwendung des Airbrushs neu gestalten. Erste Testversuche mit dem Pinsel ähnelten dem Original doch sehr.


Kalkhoff Damenfahrrad Instandsetzung / Restaurierung - Felgen mit Marmorierung, hier beschädigtKalkhoff Damenfahrrad Instandsetzung / Restaurierung - Felgen mit Marmorierung, hier entfernt

Erste Lackierversuche

Nachdem sich große Teile der Verzierung / Marmorierung am Vorderrad gelöst hatten, setzte ich meinen Airbrush in Gang, klebte den weißen Bereich ab und mischte aus Vallejo Black, Vallejo Matte Varnish und Vallejo Thinner einer stark verdünnte, schwarze Brühe, die ich auf den weißen Mittelstreifen aufbrachte, die Verlaufseffekte konnte ich allerdings nur mithilfe einer scharfen Lackierschablone und Pinsel nachahmen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Den Puristen sei versichert, dass die eingesetzten Farben nur auf Acrylbasis sind und sich somit sehr leicht wieder entfernen lassen. Dies war mir im Hinblick auf Originalität wichtig. Es entstand somit kein zusätzlicher Schaden.

Kalkhoff Damenfahrrad Instandsetzung / Restaurierung - Felgen mit Marmorierung, hier neu mit Airbrush aufgebracht

Recherche

Schon beim Herausholen aus der Garage - Operation Dornröschen - kam mir die Frage, wie alt dieses Fahrrad wohl sei? Aufgrund der Lackierung, der verwendete Materialien und auch der gesamten Optik tippte ich auf Vorkriegszeit.
Trotz intensiven Suchens im Internet konnte ich keine Hinweise oder Bilder finden, die ein ähnliches Fahrrad zeigten.
Erst ein Blick auf die von Schmutz befreite Hinterachse, die auch die Torpedoschaltung beherbergt, gab Hinweise auf ein mögliches Alter. Die Schaltung trägt den Hinweis FS - Torpedo - 515. Nach kurzer Suche im Internet fand ich heraus, dass diese Schaltung seit den späten Fünfzigern eingebaut wurde, wobei der verwendete rote Gangschalter auf einen frühestmöglichen Einbau im Jahre 1962 schließen lässt. Das deckt sich aber nicht mit dem Gesamteindruck.
Beim Reinigen der Felgen fiel mir auf, dass die Speichen der hinteren Felge frischer wirkten, der Chrom war weitaus weniger angegriffen, auch der Lack war weitaus weniger angegriffen. Das Vorderrad hingegen, auch wenn es dieselbe Lackierung aufweist, hat matte, unverchromte (?) Speichen und Messing-Speichenschrauben. Das Hinterrad hat hier ebenfalls ein anderes Material.
Es scheint so, als ob die Schaltung nachträglich mit neuen Speichen in das alte Fahrrad, sprich die alte Felge, eingebaut wurde. Aber dies ist nur eine Vermutung.

Kalkhoff Damenfahrrad Instandsetzung / Restaurierung - Kalkhoff Typenschild Kalkhoff Damenfahrrad Instandsetzung / Restaurierung - Rahmen mit Gabel, Lenker und Pedale

Kalkhoff Damenfahrrad Instandsetzung / Restaurierung - Ständer Kalkhoff Damenfahrrad Instandsetzung / Restaurierung - Pletscherplatte

Mittlerweile erhielt ich auf meine Anfragen beim Deutschen Fahrradmuseum und bei Fahrradsammler.de mehr oder minder die gleichen Angaben zum Alter meines Fahrrades. Es handelt sich tatsächlich um ein Fahrrad aus den späten 50er Jahren, in Anbetracht der Gangschaltung und Nachfragen bei meiner Verwandschaft deutet alles auf das Jahr 1962 hin. Auch wenn Fahrräder dieser Produktionsjahre nicht als rar und somit als unbedingt restaurationsbedürftig betrachtet werden dürften, halte ich an meinem Entschluss zur Instandsetzung fest.

Der Gepäckträger

Im Juni 2015 wollte ich bereits auf dem Fahrrad sitzen, aber weit gefehlt. Die gesamte Zeit lag der Gepäckträger bei mir in der Wohnung und zeigte seine Narben. Nicht nur, dass das Fahrrad wohl im Laufe seiner kurzen Nutzung öfters auf den Träger gefallen sein muss, die lange Zeit im feuchten Nebenbau hat die freiliegenden Stellen zusätzlich mit Rost verziert. 
Der Gepäckträger wurde also abgeschliffen, wobei die Federn belassen wurden, das Ganze wurde mit OBI-Haftgrund grundiert und anschließend... ja, was nimmt man denn da? Ich hatte bei der Instandsetzung meines Modellbootes Marina sehrt gute Erfahrung gemacht mit DupliColor RAL Acryl, allerdings kann ich es nirgendswo in meiner näheren Umgebung kaufen und eine Bestellung im Internet kam aufgrund der hohen P&P-Kosten nicht in Frage. Der am nächsten gelegene OBI-Baumarkt bietet das eigene Farbprogramm an, allerdings gelang es mir bei diesen Farben nie ausreichend Glanz reinzubringen. In der Kfz-Abteilung sind ebenfalls DupliColor zu finden. Hier zum einen die AutoColor Kombi-Lacke und die Aerosol-Art. Ich entschied mich für Aerosol-Art. Zum einen sind diese Lacke preislich interessant, zum anderen sind sie schnelltrocknend und scheinen aufgrund der zu lackierenden Stangen und Federn besser geeignet zu sein. 

Der neu lackierte Gepäckträger des Kalkhoff Damenrades

Das Lackieren ging schnell von der Hand, es entstanden nur zwei Nasen, die aber schnell behoben waren. Allerdings zeigte sich gerade aufgrund der schnellen Trocknung Probleme beim Glanz. Hier muss satt lackiert werden und die bereits lackierten Stellen vom Sprühnebel abgewandt sein, um Glanz zu erhalten. Angeblich ist der Lack polierfähig und somit sind die einzigen zwei Stellen, die Probleme bereiten, wahrscheinlich auch bald glänzend.

Footy Brando - Flavio Falocis zweiter Streich

Motivation

Flavio Falocis Footy namens Brando ist mein zweites Boot dieser Klasse und nachdem ich
seine erste Konstruktion bauen durfte, konnte ich der Versuchung, auch dieses Boot bald als Eigner zu Wasser lassen zu dürfen, nicht widerstehen. Seine Modelle sind einfach gut geplant und weitaus attraktiver als die meisten Footy-Konstruktionen, die ich bisher im Internet zu sehen bekommen habe.

Flavio Faloci's footy "Brando" is my second footy and after having built his first footy "Presto", I could not resist building this one as well. His boats are not only well-planned models but they also look classic and are more attractive than most other footies that I have found on the internet so far.

Das Buch / The book

Faloci, Flavio (2009): Brando, A Catboat Footy, The Woodenboat Store. Das Buch beinhaltet neben einer ausführlichen, bebilderten Anleitung auch alle Skizzen zum Bau des Bootes, des Ständers und einer Transportbox. Insbesondere die letzten beiden Bauschritte fehlten beim Footy Presto. Die Materialliste ist übersichtlich gestaltet, allerdings muss der Bastler selber noch die Menge der benötigten Materialien selber noch ermitteln. Die Skizzen müssen auf die richtige Größe kopiert werden, dazu muss das amerikanische "Tabloid"-Format auf DIN A3 gedruckt werden. Hier werde ich meinem Druckauftrag dahingehend anpassen, dass die in den Plänen dargestellte Gesamtansicht des Rumpfes die Länge von 30,5 cm nicht überschreitet.

Faloci, Flavio (2009): Brando, A Catboat Footy, The Woodenboat Store. The book contains a step-by-step guide with colour photos and plans that must either be enlarged when photocopying or when printing them. They are available in American tabloid-format and must be printed in DIN A3. Faloci has once again created a wonderful book that also contains the sketches for a stand and a transport box. The materials list is well-structured but only shows the sort of materials that are required not the amount. Nevertheless, opening this book makes you want more... namely build it!

Auf geht's / Let's go

Bevor man nun mit dem Bau beginnen kann, müssen die Skizzen ausgedruckt bzw. fotokopiert werden. Im Falle der Presto, bei der die Pläne als gedruckte Version (Buch) vorlagen, musste ich den Fotokopierer auf eine Vergrößerung von 160% einstellen. Bei der Brando habe ich die Pläne im PDF.Format vorliegen und hier muss ich dem Drucker ein paar Anweisungen geben, wie er aus dem American Tabloid einen Ausdruck macht, der die Pläne in der richtigen Größe wiedergeben, obwohl diese gar nicht auf ein A3-Papier passen.
Zuerst öffnet man das PDF-Dokument, geht auf die "Drucker"-Schaltfläche, wählt den richtigen Drucker aus, gibt 103% ein und wählt das richtige Papierformat "DIN A3" Und los geht's.... (natürlich alles ohne Gewähr...)


Before you can start building the Brando, you have to either photocopy the printed sketches taken from the book or to print them yourself. In case of photocopying this can be done by enlarging the plans. In case of the Presto I had to enlarge the copies at a rate of 160%. For the Brando I have the digital version, which means that I have to print the pdf-files. In this case one has to adjust the printer's setting to ensure that the plans have the right size. In the following three screenshots I will show how this can be achieved. Actually only a few clicks and drop down menues seperate us from success. First open the pdf-file and press the print button. Then choose a printer that can print DIN A3 / American tabloid and enlarge the copy to 103%. Then choose the right paper size. That's it... Off you go! (This information is supplied without liability)



Langsam aber sicher / slowly but steadily

Zur Zeit fehlt einfach die Zeit und zur meiner Schande muss ich gestehen, dass ich noch nicht einmal die Materialien bestellt habe. Aber wenn es die Zeit erlaubt, dann bereite ich Sachen vor oder baue aus vorhandenen Resten der Presto die ersten Teile der Brando.
In dieser Woche habe ich die Schablonen für die wichtigsten Teile des Rumpfes ausgeschnitten und auf Karton geklebt. Zudem Teile des Mastes erstellt.


At the moment I haven't got enough time to work on the Brando and what is even worse is the fact that haven't ordered the necessary materials to start the project yet. Nevertheless, if I have a few minutes to spare, I prepare necessary things, like cutting out the templates for the hull and building parts of the mast from leftovers of the Presto.

Bestellt! / Ordered!

Gestern habe ich einfach "Nägel mit Köpfen" gemacht und wieder bei Fly-Scale die notwendigen Materialien bestellt. Vorsichtshalber ein bisschen mehr, denn ich gedenke dieses Boot für ein Jugendprojekt zu nutzen. Insgesamt beliefen sich die Kosten inklusive Versand (immerhin 6,90 €) auf rund 20 Euro. Viele der Materialien, die man zur Vollendung braucht, habe ich sowieso im Bastelkeller. Ich freue mich ja so.....

Yesterday I ordered the necessary materials at my favourite shop - fly-scale - and bought slightly more material than needed because I would like to start a youth project. The total costs amounted to ca. 20 € including p&p (6,90 €). Most of the materials that I didn't order yesterday are part of my little personal stock anyway ... I'm quite sure that every model builder knows what I mean. Oh, I'm really looking forward to...


Geliefert / Delivered

Wieder einmal muss ich mich von der Zuverlässigkeit bei flyscale begeistert zeigen. Die Ware traf perfekt verpackt ein und war von der erwarteten Qualität. Jetzt steht dem Bau nichts mehr im Weg


Once again flyscale turned out to be a perfect choice for the materials needed for such a project. Perfectly wrapped and of superb quality, everything arrived safe and sound. I won't find any excuses now to delay an immediate start of the project.


Erster Tag / First day

Heute wurde der Rumpf begonnen. Die entsprechenden Holzteile wurden anhand der Schablonen angefertigt, wobei hier alle Formen durch Ausmessen und konstruieren aufgezeichnet wurden. Die Schablonen sind nämlich nicht symmetrisch und würden schräge Formen ergeben. Das Zusammensetzen der Einzelteile und das Verkleben stellte aufgrund der starken Biegung des Rumpfes eine echte Herausforderung dar. Hier mussten etliche Nadeln und Hilfskonstruktionen eingesetzt werden. Arbeitsaufwand ca. 75 Minuten.

Today work on the hull started and the first step was cutting out the parts. I measured the different parts and found out that the templates were / are not symmetrical and using them could have caused some problems. Glueing the parts together was a real effort. Bending the sides was only possible by using rubber bands and needles and took quite a long time. Time spent on the hull today: 75 minutes.


Flavio Faloci's Footy Brando - building the hull 1 Flavio Faloci's Footy Brando - building the hull 2

Zweiter Tag / Second day

Nachdem die gestrigen Arbeiten getrocknet waren, entfernte ich die Nadeln und Klebebänder und kontrollierte das Ergebnis. Der Rumpf schien leicht verzogen zu sein, allerdings ließ sich dies durch die Materialzugabe leicht durch Schleifen beheben. Heute setzte ich die "Stringer" und die für den Mast benötigten Verstrebungen, den "Inner Stem", den "Keelson", den "Keel Case Trunk" und schliff alles auf Maß. Dann maß ich nach... Ich habe meines Erachtens die Pläne richtig ausgedruckt, die Maße laut Plan eingehalten, aber ich bin jetzt bereits bei 30,3 cm Länge - ohne "Skeg" und "Stempost". Wie und ob ich das ausgleiche, um das Maß einzuhalten, erfrage ich einfach mal beim Erbauer. Vielleicht kann ich das Boot trotzdem in die Footy-Kiste zwängen. Heutiger Zeitaufwand: ca. 150 Minuten

After yesterday's work had dried, I removed the needles and the adhesive tapes and checked the final results. The hull seemed to be slightly twisted but due to the fact that I had added a few milimeters in height, I could sand ist perfectly into shape. Today I added the stringers, the pieces that are required for the mast, the inner steg, the keelson, the keel case trunk and sanded everything in shape. Then I measured the hull.... I have already reached an overall length of 30,3 cm although the skeg and stempost have not been added yet. How and whether I will ever be able to stick to the general footy-class rules, I do not know. Perhaps I will ask the constructor. Perhaps I can still force my footy into the measurement box. Time spent on the project today: ca. 150 minutes


Footy Brando - building log - building the hull - adding stringers, stempost, keelson etc. 1 Footy Brando - building log - building the hull - adding stringers, stempost, keelson etc. 2 Footy Brando - building log - building the hull - adding stringers, stempost, keelson etc. 3

Dritter Tag / Third day

Um den Fehler bezüglich der Länge zu kompensieren, habe ich ein 3mm starkes Balsaholzstück unmittelbar an die Balsaholzleisten des eigentlichen Transoms geklebt und nach dem Trocknen den alten Transom entfernt. Um die freiliegenden Stringer zu verbergen, wurde der neue Transom von Außen mit einer Platte aus 1,5mm Balsaholz verkleidet. Sodann wurde der Boden aufgebracht und der keel case trunk ausgerichtet und verklebt. Benötigte Zeit inklusive der beschriebenen Fehlerkorrektur ca. 90 Minuten.

To correct the hull length, I added a new transom - made of 3mm balsa - glued it directly to the vertical stiffeners and cut off the old. This was quite easy but left the stringers visible. To cover the visible stringers a second layer of 1,5mm balsa was added. I then glued in the keel case trunk and applied the hull bottom. Time needed including the correction about 90 minutes.


Vierter Tag / Fourth day

Heute kamen die Masthalterungen, die Bohrungen , der Mast, das Ruder und das Kielschwert dran. Diese Arbeiten gingen unglaublich zügig voran.Um ein mögliches "Ausleiern" des Mastes zu vermeiden, wurde für die untere Masthalterung (Kiel) Pappelsperrholz eingesetzt, im oberen Bereich wurde eine dünne Lage Birkensperrholz auf das Balsaholz geklebt. Anstelle der Balsaholzführung für den Mast kam ein gebrauchter Filzstift zum Einsatz. Der Mast wurde zweigeteilt erstellt, damit auch dieser mit in die Transportkiste passt.Die Aluminiumhülse erscheint mir ein wenig zu mächtig und schwer, vielleicht kommt hier noch eine dünnwandige Messinghülse zum Einsatz. Heute wurden ca. 120 Minuten für die Arbeiten aufgewendet, wobei dies immer wieder in Teilarbeiten von 10 oder 15 Minuten erfolgte.

Today I worked on the mast, the mast shaft, which is based on a plastic tube taken from a worn-out felt tip, and supports for the mast step and mast partner. Both were made of plywood (poplar and birch) and shall avoid that movements of the mast damage the balsawood construction. The mast was made of two equally long shafts and connected by an aluminium tube that might be replaced with a thinner brass tube to reduce weight. The rudder and the keel were also made. Everything worked out pretty fast and easily. Building this boat is a perfect combination of fun and success at the same time. Time spent on the project: 120 minutes (alsways longer breaks in between)


Fünfter Tag / Fifth day

In kleinen Schritten geht es weiter. Heute wurde - nach vielen Gedankengängen - die Ruderhalterung in Angriff genommen. Diese erfolgt über Haken, die wiederum in Fichtendübeln in das Balsaholz des Rumpfes eingelassen sind und Messingröhrchen, die mit Drahtwinkeln leicht eingelassen in das Ruder gesetzt wurden. So bewegt sich das Ruder möglichst nahe am Rumpf und es besteht eine sehr präzise Verbindung. Aufwand heute ca. 60 Minuten

Although today's work is hardly visible and does not reflect the time spent on thinking about the different solutions for the rudder hinges, this step in the building process is very important for the boat's functioning and endurance. Once again the hooks were glued into dowels and then inserted into the hull. The hinges on the rudder are little brass pipes, soldered to brass wire and then glued into the rudder. The rudder is therefore very close to the hull and works very precisely. Time spent today: 60 minutes.

Flavio Faloci's footy Brando - rudder and rudder hinges Flavio Faloci's footy Brando - rudder and rudder hinges 2

Sechster Tag / Sixth day

Heute kamen wieder Arbeiten an die Reihe, die das geduldige Modellbauergemüt teilweise doch in Rage bringen konnten. Das Aufbringen des Decks stellte noch kein wirkliches Problem dar, da ich zum einen ein wenig von der Bauanleitung abwich, aber die Montage der "Wales" war schon wieder ein Thema für sich. Das Deck fertigte ich aus 1,5 mm Balsaholz und klebte die zugeschnittenen Hälften zusammen, dann schnitt ich die Öffnung für die Plicht aus und fertigte diese an. Nachdem alles fertig verklebt und getrocknet war, musste alles mit einer Vielzahl an Nadeln befestigt werden. Die Öffnung für die Technik wird später eingefügt. Das kostet Zeit und verursacht hässliche Löcher im Balsaholz. Dann kamen die Wales an die Reihe. hier entschied ich mich für die Verwendung von 2 mm Balsaholz anstelle der angeratenen 1,5 mm. Dies schien sinnvoll, da im Falle der Bauplanlösung (1,5 mm und Zierleisten 2 x 2 mm) die maximale Breite für diese Bootsklasse überschritten worden wäre. Das Biegen der Leisten, sowie das Fixieren und das erforderliche Entfernen von Kleberesten, dies auch noch symmetrisch auf beiden Seiten, erforderte viel Zeit und regelmäßige Kontrolle und Korrekturen. Hierbei musste insgesamt fast 2 Stunden investiert werden.

Today I spent over two hours on work that seemed rather simple. Preparing the deck and fixing it to the hull was rather simple, although I did not follow the instructions completely. I fixed the deck without the central opening just to be able to cut out the hole completely symmetrical later on. Glueing the wales to the hull turned out to be problematic because I decided to use 2mm balsa instead of 1,5 mm as told in the instructions. This was done to simply leave out the rubrail that would have caused the hull to become wider than 15,3 cm. The wales had to be kept in place by needles and adhesive tape and had to be corrected several times. This meant looking after the drying process and keeping awake late in the evening... I am getting old!


Siebter Tag / Seventh day

Ein entscheidendes Detail stand heute an. Das Ruder soll abnehmbar sein und auch am Gewässer schnell zusammengebaut werden können. Die Halterung, die im Bauplan gezeigt wurde, hielt ich für zu filigran, vielleicht zu Unrecht, aber ich entschied mich für die hier abgebildete. Das Ruder kann in einem extremen Winkel, welcher durch das Servo nicht angefahren werden kann, eingesetzt werden und wird durch eine Platte am Ruder und einem Haken auf dem Deck gehalten. 75 Minuten

A little but important detail had to be worked on today. How to avoid the rudder to fall off the hull? The solution shown in the plans and instructions seemed to be very fragile and I wanted a solution that could easily be used in cold weather and within seconds. So I used  a hook on deck and a piece of thin plywood to hold down the rudder. The rudder can be attached and removed from the hull by moving it to staboard and lifting it. This position cannot be reached by the servo and therefore is a simple and safe method to be used very quickly. 75 minutes


Flavio Faloci's footy Brando - attaching the rudder picture 1 Flavio Faloci's footy Brando - attaching the rudder picture 2 Flavio Faloci's footy Brando - attaching the rudder picture 3

Achter Tag / Eighth day

Heute wurde die Kabine in Angriff genommen. Der Zuschnitt ging schnell von der Hand, das Anpassen durch vorsichtiges Schleifen dauerte hingegen etwas länger. Die Bullaugen sind 12mm Polystyrolröhrchen und werden später mit durchsichtiger Folie versehen und nach dem Lackieren eingesetzt. 60 Minuten

Today I worked on the cabin. Cutting out the parts was quiet simple, adjusting them to the hull took slightly longer and meant a lot of sanding. The bulleyes are made of 12mm Polystyrol tubes and will be equipped with transparent plastic and glued into the cabin when the hull has been varnished. 60 minutes

Die Kabine der Brando

Neunter Tag / Ninth day

Weiter ging es mit dem Kabinendach. Hier wurde die Details angebracht und alles auf Passgenauigkeit kontrolliert. Leider musste ich feststellen, dass ich in meinem Bauwahn das Kabinendach nicht aus 2 Lagen 1,5mm Balsaholz gefertigt habe, sondern wie bei der Presto auf eine Lage 2mm starkes Material zurückgegriffen habe. Ich hoffe nicht, dass sich dies im Betrieb rächen wird. Zudem wurden auch die "Cleats" eingesetzt.

The cabin, which had already been finished in its basic structure yesterday night, was now detailed with the companionway and all parts were once again checked for tight and secure fitting. Unfortunately my enthusiasm  caused a small - hopefully small - problem. Instead of using two layers of 1,5mm balsa for the roof, I used one layer of 2mm balsa. Just like I did it for the Presto. Well... we'll see.
The cleats were also added.

Footy Brando - the cabin details

Zehnter Tag / Tenth day

Auch wenn ich die Zahl der Bautage einfach weiterzähle, so muss ich gestehen, dass die hier gezeigten Arbeiten aufgrund der Feiertage und der Arbeitsbelastung zu Jahresbeginn, über mehrere Tage - meist immer für wenige Minuten - entstanden sind. Die Bleibombe wurde in Balsaholz gefertigt, ein Gipsabdruck gegossen und die Form mit Blei gefüllt. Das Ganze zweimal. Das Brettchen für die Technik angefertigt, die Halterungen in den Rumpf geklebt. Das Segel schon einmal anhand einer zuvor gefertigten Schablone ausgeschnitten und der Kiel bzw. das Boot mit der Halterung aus einer Fahrradspeiche, Speichenmutter und einer Messinghülse ausgestattet. Diese Halterung dient sowohl zur Sicherung des Kieles als auch zur Sicherung der Holzplatte für die Technik. ca 7 - 8 Stunden

Although I call it the tenth day of construction, I have to admit that the items presented in the photo below actually show the work of several days - very often the work of a few minutes per day, this was caused by the holiday season and a lot of work at the beginning of this year.
I created two ballast bulbs (halves), after I had shaped a balsa bulb and had made a plaster moulding. I cut out the servo mounting plate and attached blocks of wood to the bulkheads to keep the plate in place. A sail was cut out and the most important thing: The keel mounting screw. This is based on an old bycicle spoke glued into the keel, which will be moved through keel trunk spacer which received a brass tube. This will not only keep the keel in place but also the servo mounting plate. 7 - 8 hours


Elfter Tag / Eleventh day

Wie bereits am zehnten Tag erwähnt, ging es in den letzten Wochen immer nur in kleinen Schritten voran. Manche Arbeitsschritte dauern Tage, wenn es zum Beispiel um das Lackieren geht. Hier wird vielleicht eine Zeit von 15 Minuten investiert, dann aber muss das Boot und die bearbeiteten Komponenten einen Tag trocknen.
Auch die vielen kleine Dinge kosten Zeit. Löcher bohren, Bügel biegen, Segel befestigen, die Komponenten der Fernsteuerung befestigen, gangbar machen usw., usw., usw.
Da ich mit dem ersten Kiel nicht zufrieden war, hier begann das Holz sich zu verdrehen, fertigte ich einen neuen Kiel an. Auch dies kostete Zeit.
Der wohl schwerwiegendste Arbeitsschritt war die Einsicht, dass meine Ruderkonstruktion gut gemeint war, jedoch in keiner Weise alltagstauglich gewesen wäre. Somit folgte ich einer Lösung, die in einem Forum, in dem Flavio Faloci seine neuen Konstruktionen preisgab, zu finden war. Wiederum zwei Abende zusätzliche Arbeit.
Der nächste Schritt dürfte die Konstruktion der Kiste sein. Diese soll nicht nach Bauplan erfolgen, sondern genau der bei der Presto verwendeten Kiste entsprechen.
Insgesamt investierte Zeit ca. 15 - 20 Stunden.

Once again I have to mention that counting days with this project doesn't make any sense anymore. More and more time is consumed by working on the remaining details or by waiting for the paint to dry. Painting the boat means working for 15 minutes and then more than 1 day waiting to get started again.
Drilling holes, bending metal threads, fastening the sail, working on the RC-components and checking their functions takes a lot of time and some changes had to be made as well.
The keel started twisting and had to be replaced by a new one and the most frustrating decision I had to take, was to rebuild my rudder construction. Although carefully planned and perfectly working under theoretical conditions, my solution would not have been practical under real conditions. I simply went for a solution I had seen before in a forum in which Flavio Faloci had presented his latest constructions.
The next step will be the construction of the box, not like the one shown in the sketches, but one that is based on the previous one, the one for the Presto.
Time spent 15 - 20 hours.





Fertig / Done



Jungfernfahrt / Maiden Voyage

Am 12.03.2015 war es soweit. Die Jungfernfahrt fand am Spätnachmittag eines sonnigen Märztages statt, allerdings schwankte der Wind zwischen "lauem Lüftchen" und "böiger Brise".
Für die Brando gar kein Problem. Sie lässt sich hervorragend steuern, ist robust, nahm keinerlei Wasser; kurzum: einfach ein Spaßobjekt mit Erfolgsgarantie.



On 12th March 2015 Brando set out on her maiden voyage. It was a sunny spring day and the wind did not only change from light breeze to gusty winds but also the directions very quickly. Nevertheless she performed perfectly. Easy to manoeuvre, robust and without taking on any water. Simply pure joy.


Video