Micro-Servos - Geiz ist ungeil!

Da ich in einem AFV Micro-Servos verwenden musste, jedoch die Kosten nicht in die Höhe treiben wollte, kaufte ich 4 Servos des Typs Modelcraft MC 1811 (Conrad) und verbaute diese in den Panzer. Ein Servo ließ sich bereits beim ersten Anschließen an den Empfänger nicht in Bewegung setzen, ein zweites wurde nach dem Einbau derart heiß, dass es kurz darauf gänzlich ausfiel. Aufgrund des Preises hatte ich vorsorglich gleich 4 gekauft und die zwei noch verbliebenen Servos in das Fahrzeug eingebaut. Hier verrichten sie auch ihren Dienst, jedoch trat damals ein Phänomen auf, welches ich zu diesem Zeitpunkt nicht deuten konnte. Nach Inbetriebnahme der Servos im Fahrzeug blinkte bei meinem Empfänger die rote LED. Ein Zeichen für eine unzureichende Stromversorgung und eine einhergehende Unterbrechung der Funkübertragung.

links: Modelcraft MC 1811     rechts: Hitec HS-55
Etliche Monate später baute ich ein Servo desselben Typs in meine RC-Ente ein und bemerkte, dass ich beim Bewegen des Ruders die Ente für kurze Momente nicht mehr steuern konnte. Auch hier blinkte die rote LED des Spektrum Empfängers. da es sich um ein Schiff handelt beunruhigten mich die Funkaussetzer schon weitaus mehr, als bei meinem Panzer, der problemlos "eingefangen" werden kann.
Als ich  nun in einem kleinen Segelschiff zwei MC 1811 Servos einbaute, trat dieses Problem in verschärfter Form auf. Ein Einsatz auf einem Gewässer wäre damit aber ausgeschlossen.
Ich begann, dem Problem auf den Grund zu gehen. Bei meinem Panzer trat das Problem bei der Verwendung zweier Servos seltener auf als bei meinem Segelboot, welches auch mit zwei Servos betrieben wird. Auch in der Ente war die Anzahl der Aussetzer geringer als im Segelboot aber häufiger als im Panzer.
Lange Rede, kurzer Sinn: Der Panzer wird mit einem 7,2 Volt Racing Pack betrieben, die Ente mit 6 AA-Zellen, das Segelboot mit 4 AA-Zellen. Beim Panzer wird der Empfänger mit dem BEC-Ausgang des Fahrregler versorgt.
Es hängt also mit der Stromversorgung zusammen. Die Modelcraft-Servos verbrauchen derart viel Strom, dass der Empfänger unterversorgt ist.


War dies das Aus für das Segelboot, welches aufgrund der Größe nicht mehr Zellen tragen kann? Aber wie machen das die Parkflyer, die Footys?
Nach weiteren Experimenten mit "großen" Standard-Servos, kam ich zu dem Schluss, dass es an den Servos liegen muss. Warum sollte man für 3,95 € auch etwas Hochwertiges erhalten?
Ich orderte zwei Servos der Firma Hitec Typ HS-55 für jeweils 11 € und baute diese in das Segelboot ein. Ich fasse mich kurz: 4 AA-Zellen, Spektrum Empfänger, wildes Bewegen der Steuerknüppel und... kein Ausfall, keine rote LED, keine Probleme!
Es waren zwar nur 3,95 € für die Modelcraft Servos, aber ich habe insgesamt 7 Stück kaufen müssen und viel Zeit investiert, um ein selbst geschaffenes Problem - geizbedingt - zu erkennen und zu lösen.
Geiz ist eben nicht geil!